14.05.2024

Wegen der schwierigen Wirtschaftslage muss der heimische börsenotierte Leiterplattenhersteller AT&S weltweit bis zu 1000 Stellen streichen, davon bis zu 250 in der Steiermark.

Im Vorjahr rutschte der Konzern in die Verlustzone. Als Folge wird das Sparprogramm intensiviert. Die Aktie steigt.

AT&S-Vorstandsvorsitzender Andras Gerstenmayer zufolge wird der Stellenabbau ein Mix aus Kündigungen und der Nicht-Nachbesetzung des natürlichen Abgangs, etwa aus Pensionierungen oder der Fluktuation, sein.

Die bis zu 250 in Österreich betroffenen Stellen sind „alle in der Steiermark“. Das Unternehmen produziert in Leoben und in Fehring.

Die übrigen bis zu 750 Stellen sind vor allem in Asien – AT&S betreibt Werke in China.

Auf die Frage, wann er genau weiß, wie viele Mitarbeiter es wo treffen wird, antwortet Gerstenmayer: „In zwei Monaten werden wir es deutlich konkreter wissen.“ Man müsse gestaffelt vorgehen und Vorbereitungen treffen, denn: „Die Leute arbeiten ja alle.“ Also muss erst geschaut werden, wo man „Prozesse effizienter“ machen kann.

Es sei „notwendig, in Hochlohnregionen Anpassungen vorzunehmen“, so der AT&S-Chef mit Blick auf die gestiegenen Kosten im Inland:

„Die letzten vier Jahre haben uns in Österreich aufgrund der Kollektivvertragsabschlüsse 32 Prozent an Lohn- und Gehaltssteigerungen beschert – ungefähr das Dreifache wie in Asien.“

Notwendig geworden ist die Intensivierung des Kostensenkungsprogramms durch die wirtschaftliche Lage. Gerstenmayer: „Das Geschäftsjahr 2023/24 war schwierig, für uns und den gesamten Markt: Inflation, Zinsanstiege und die multiplen Krisen haben die Gesamtkonjunktur mehr als erwartet negativ beeinflusst.“ Weil sich die Leute in der Corona-Zeit mit Handys und Laptops eingedeckt haben, ist die Nachfrage danach zuletzt gesunken – was sich auch auf AT&S auswirkt. „Es wird jetzt mehr gereist und nicht mehr so viel in technisches Equipment investiert. Die Ausgabenmuster haben sich komplett verändert.“

Folge für AT&S: Unterm Strich stand im abgelaufenen Geschäftsjahr in der Bilanz ein Verlust von 37 Millionen Euro, nach einem Gewinn von 137 Millionen Euro im Jahr davor. Der Umsatz fiel um 13 Prozent auf 1,55 Milliarden Euro.

Auch die nächste Zeit wird noch zäh. Gerstenmayer: „Wir haben einen massiven Preisdruck in der Industrie, der uns noch eine Zeitlang erhalten bleiben wird. Am Ende müssen wir eben auch bei unseren Mitarbeitern einsparen, es müssen die Effizienzen gesteigert werden, um uns fit zu machen und die Zukunft profitabel zu gestalten.“

Manager ist für die Zukunft zuversichtlich
Generell ist der Manager für die Zukunft aber zuversichtlich: „Wir sind überzeugt, dass wir als AT&S in den richtigen Märkten engagiert sind. Auch in Zukunft werden Computing und Elektrifizierung Trends in der Gesellschaft bleiben, und wer am besten vorbereitet ist, kann am schnellsten wieder starten!“

Für die Aktionäre – darunter die Großinvestoren Hannes Androsch und Willi Dörflinger, wird es angesichts der Verluste heuer keine Dividende geben. An den Kapitalmärkten wurden die Ankündigungen aber positiv aufgenommen: Der Aktienkurs legte danach um rund fünf Prozent zu.

Leserkommentare ………………………………………………

Was sind 1000 Stellen im Vergleich zur Baubranche mit 300.000 Arbeitslosen.

Der ganze Facharbeiter Mangel ist nur großes Gerede.
Ein Konzern nach dem anderen kündigt das Personal und unsere Regierung ist das egal.
Wird das alles für billige Arbeitskräfte aus dem Ausland gemacht?

Bürokratie, hohe Steuern, hohe Lohn- und Lohnnebenkosten, großer Führungskopf und unfähige Politiker machen uns gegenüber China nicht wettbewerbsfähig

Die 1000 gekündigten fallen wieder dem AMS zur Last. Und Androsch kriegt keine Dividende der Arme.

Hauptsache die Aktie steigt, was mit den Leute ist die rausgeschmissen werden weils grad nicht so läuft ist egal. Immer sofort Personal entlassen, wie wäre es am oberen Ende mal anzufangen?

Und die Hundert Millionen Gewinn vom Vorjahr? Da schreien sie nicht Oh Gott so wenig, aber schnell Mitarbeiter entlassen die arbeiten um zu Leben!

Und ich dachte unsere Wirtschaft wächst, hat doch der „kompetente“ ÖVP Minister Kocher immer wieder erklärt. Hat er uns angelogen?

Der „Erfolg“ der ÖVP-Grün-Regierung.

In Europa zu produzieren wird immer schwieriger, weil kostspieliger, werden. Hauptschuld tragen mMn. die wegen der sinnlosen Sanktionen explodierenden Energiekosten; die daraus resultierende Teuerungswelle machte eine Anhebung der Löhne/Gehälter erforderlich, die wiederum die Unternehmen zusätzlich belasten. Danke an die Verantwortlichen in der EU! Und so dreht sich die Abwärtsspirale im ordentlichen Tempo …

Bin schon gespannt, wie lange sich die VÖEST noch in Österreich halten wird.
Für das weltweit umweltfreundlichste Stahlproduktionsverfahren ausgerechnet am „Wirtschaftsstandort“ hier, weltweit am höchsten bestraft!!

Quelle https://www.krone.at/3375000

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