17.06.2025
Tausende zittern um Job
Die Zahl der Firmenpleiten ist heuer um 6,1 Prozent gestiegen. Vor allem Handel, Bau und Gastro sind betroffen und Tausende zittern um ihren Job.
Durchschnittlich gehen 19 Unternehmen in Österreich insolvent.
In der ersten Jahreshälfte sind die Unternehmenspleiten deutlich angestiegen.
Seit Jahresbeginn mussten 3.500 Unternehmen in Österreich Insolvenz anmelden, wie nun aus einer aktuellen Hochrechnung des KSV1870 hervorgeht. Das sind 6,1 Prozent mehr als im Vorjahr.
19 Firmen pro Tag
Durchschnittlich entspricht das 19 Firmenpleiten pro Tag.
Besonders betroffen davon sind der Handel, die Bauwirtschaft und der Sektor Gastronomie/Beherbergung – sie sind für knapp die Hälfte aller Unternehmensinsolvenzen verantwortlich, so der KSV1870.
„Die Gründe für diese Entwicklung sind neben hohen Personal- und Energiekosten auch geopolitische Unsicherheiten, die für viele Betriebe einen gefährlichen Cocktail bilden“, erklärt der KSV1870.
Obwohl die Insolvenzfälle angestiegen sind, sind im ersten Halbjahr 2025 die vorläufigen Passiva um fast 57 Prozent auf 4,8 Milliarden Euro gesunken. Der Grund für diese Entwicklung ist vor allem die niedrigere Anzahl an Großinsolvenzen mit Passiva von jeweils über 500 Millionen Euro.
Betroffen von den zahlreichen Pleiten sind zudem 10.500 Arbeitnehmer und 20.000 Gläubiger.
Verdoppelung bis Jahresende
Bis zum Jahresende dürften sich die Insolvenzen in Österreich zudem verdoppeln. Der KSV1870 rechnet, dass bis zum Ende des laufenden Jahres mit rund 7.000 Unternehmensinsolvenzen bilanziert werden muss.
„Zwar hat sich die Auftragslage in einigen Bereichen zuletzt leicht verbessert, etwa in Teilen der Bauwirtschaft und bei den Finanzdienstleistern, doch das ist noch zu wenig, damit sich die teils massive finanzielle Schieflage der Unternehmen stabilisieren und nachhaltig verbessern kann.
Auch deshalb ist nicht davon auszugehen, dass die Zahl der Firmenpleiten in absehbarer Zeit sinken wird“, erklärt Karl-Heinz Götze, Leiter KSV1870 Insolvenzen.
Quelle https://www.heute.at/s/trauriger-rekord-heuer-schon-3500-firmen-pleite-120114390