30 .Dezember 2025
Unter ÖVP und SPÖ blüht der Postenschacher. Für Martin Kocher, Karl Nehammer, Pamela Rendi-Wagner, Magnus Brunner und Johannes Hahn (von links) gab es lukrative Jobs.

Politiker, die in Österreich keine Rolle mehr spielen, „entsorgt“ man nach Brüssel, heißt es im Volksmund.
Aber auch sonst gibt es sowohl international als auch national Posten mit Luxusgagen, wo ÖVP und SPÖ ihre Altgedienten unterbringen können. Wenn die Regierungsparteien auch sonst wenig zusammenbringen, beim Postenschacher sind sie weltmeisterlich.
Luxus-Pensionist bekommt begehrtesten Nebenjob

Zuletzt machte der 68-jährige Johannes Hahn (ÖVP) von sich reden – er war Wissenschaftsminister, danach von 2014 bis 2024 EU-Kommissar zunächst für Regionalpolitik, dann für Erweiterung und Nachbarschaftspolitik, schließlich für Budget und Verwaltung. Ausgestattet mit Luxuspension und Nebenjob als Sondergesandter der EU für Zypern, wurde Hahn nach dem Rücktritt von Harald Mahrer (ÖVP) im Zuge der Wirtschaftskammer-Affäre von der ÖVP zum neuen Präsidenten des Generalrats der Österreichischen Nationalbank ausgewählt. SPÖ und Neos stimmten zu. So darf sich Hahn ab 1. Jänner über einen Zusatzverdienst von 88.000 Euro brutto im Jahr freuen.
Plötzlich EU-Kommissar
Für jenen Mann, der für die Budget-Krise mitverantwortlich zeichnet, nämlich Magnus Brunner, fand die ÖVP einen besonders lukrativen Job – und zwar wurde der ehemalige Finanzminister plötzlich EU-Kommissar für Inneres und Migration.
20.000 Euro pro Monat sind ihm sicher.

Vom Kanzler zum Bankdirektor

Die wohl größte Empörung war zu hören, als der gescheiterte Ex-ÖVP-Bundeskanzler Karl Nehammer zur Überraschung der Österreicher plötzlich ein Bankdirektor wurde.
Seit September ist er – aufgrund der Nominierung durch SPÖ-Finanzminister Markus Materbauer – einer der neun Vizepräsidenten der Europäischen Investitionsbank (EIB) in Luxemburg und verdient mehr als der Bundeskanzler.
EU-Spitzenfunktion für Rendi-Wagner

Schon seit 2024 hat die ehemalige SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner eine EU-Spitzenfunktion inne – sie ist Direktorin des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) in Stockholm. Die glücklose Genossin, die dann vom selbsternannten Marxisten Andreas Babler abgelöst wurde, bekam diesen gut bezahlten Posten auch dank ÖVP-Genehmigung.
Thinktank-Job bleibt in ÖVP-Familie
Und jetzt wurde die jüngste Personalie bekannt, die noch von der türkis-grünen Regierung ins Lot gebracht wurde. Die ehemalige Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) folgt mit 1. Jänner dem früheren ÖVP-Chef Michael Spindelegger als Generaldirektorin der Organisation ICMPD nach. Dabei handelt es sich um einen Thinktank, der in mehr als 90 Ländern Projekte betreibt und seine Mitgliedsländer in Sachen Migrationspolitik berät. Auf Kosten der Steuerzahler freilich.
Arbeitsloser Minister wurde Nationalbank-Chef

Auch für den plötzlich arbeitslos gewordenen ehemaligen Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP) hat die schwarz-grüne Regierung gesorgt –
und ihn mit dem lukrativen Posten des Nationalbank-Präsidenten versorgt. Seit Sommer bekleidet er einen der begehrtesten Posten in der Republik.
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