15.07.2025

Das Pensionssystem steht vor dem Kollaps – Experten fordern mehr Jahre im Job und weniger Lohn für ältere Arbeitnehmer.

Die Österreicher sollen länger arbeiten, zugleich aber weniger Geld bekommen.

Österreich steht vor einem enormen Problem: Das heimische Pensionssystem steuert auf eine Kostenexplosion zu. Schon jetzt verschlingen die Pensionskosten rund 32 Milliarden Euro jährlich – das sind 26,7Prozent des Gesamtbudgets.

Aufgrund des demografischen Wandels – immer weniger junge Menschen kommen in der Arbeitswelt nach – dürfte sich die Situation in den nächsten Jahren sogar noch verschärfen und die jährlichen Kosten in die Höhe schießen lassen. Schon 2029 soll das Pensionssystem rund 40 Milliarden Euro kosten und fast ein Drittel des Gesamtbudgets in Anspruch nehmen.

Arbeiten bis 70 Jahre

Es muss sich also etwas ändern, das hat auch die Politik gemerkt: „Die Österreicher müssen länger arbeiten“, ist praktisch wöchentlich zu hören. Erste Anreize und Verschärfungen um dieses Ziel zu erreichen, gibt es bereits. Die Dreierkoalition aus ÖVP, SPÖ und Neos hat etwa ein neues Teilpensionsmodell umgesetzt und die Korridorpension angepasst – „Heute“ berichtete.

Länger arbeiten fix – das kommt jetzt auf alle zu

Doch ob das reicht ist ungewiss. Erst kürzlich forderte die Industriellenvereinigung, dass das gesetzliche Antrittsalter auf 70 Jahre angehoben werden soll. Wirtschaftskammerboss Harlad Mahrer will zumindest eine offene Debatte drüber führen.

Länger Arbeiten – funktioniert auch in anderen Ländern

Dem Vorschlag steht aber heftige Kritik gegenüber. Immer wieder wird behauptet, dass eine Anhebung des Anfallsalters gar nicht möglich sei, denn Unternehmen würden ältere Menschen nicht einstellen.

Bürger würden dann einfach nur aus dem Ruhestand in die Arbeitslosigkeit getrieben werden.

Die wirtschaftsliberale Gedankenfabrik Agenda Austria will davon aber nichts wissen und zeigt in einer aktuellen Analyse, wie der Wandel im Arbeitsmarkt möglich gemacht werden kann. Immerhin funktioniere es in anderen Ländern wunderbar, „so wollen die Dänen in Zukunft bis 70 arbeiten“, so die Agenda Austria.

Ältere Arbeitnehmer sind teurer

Damit der Wandel funktionieren kann, brauche es aber Anpassungen am Arbeitsmarkt. „Denn hinter der vermeintlichen Altersdiskriminierung steckt oftmals einfache Mathematik“, führt die Gedankenfabrik aus.

In Österreich sind ältere Arbeitnehmer deutlich teurer als in jüngeren Jahren. Im EU-Vergleich gibt es nur drei Länder, in denen dieses Senioritätsprinzip noch stärker ausgeprägt ist, wie eine aktuelle Auswertung der Agenda Austria zeigt.

Immerhin verdienen hierzulande 55- bis 64-Jährige in Vollzeit im Schnitt 48,7Prozent mehr als 25- bis 34-Jährige. Für Unternehmen ist das natürlich unattraktiv und sie stellen weniger alte Menschen ein.

Anreize ändern Grundproblematik nicht

Um dem entgegenzuwirken will Finanzminister Markus Marterbauer (SPÖ) jene Unternehmen abstrafen, die ältere Arbeiter nicht beschäftigen. Für diese Betriebe soll es dann einen Malus geben, während Unternehmen mit altersgemischten Teams entlastet werden.

Agenda Austria-Ökonom Dénes Kucsera zeigt sich davon aber nur wenig begeistert: „Es gibt durchaus sinnvolle Möglichkeiten, finanzielle Anreize zu schaffen. Das ändert jedoch wenig an der Grundproblematik.“ Dabei betont er, dass eine Verteuerung von Arbeit dem Wirtschaftsstandort mehr Schaden als Nutzen zufügt.

Mehr arbeiten für weniger Geld

Stattdessen wäre es laut dem Top-Ökonomen sinnvoller, die Lohnkurve, wie in den meisten anderen Ländern abzuflachen und sich an der tatsächlichen Produktivität orientieren. Heißt:

Die Österreicher sollen länger arbeiten und zugleich weniger Geld bekommen.

Lohnstückkosten laufen davon

Laut der Agenda Austria sollte das den wirtschaftlichen Konsequenzen der alternden Gesellschaft vorbeugen, vor der erst letzte Woche auch die OECD warnte.

„Schon in den letzten Jahren sind die Lohnstückkosten in Österreich davongelaufen. Eine Kombination aus Seniorität und Alterung, wie wir sie in Österreich sehen, wird diesen Trend ohne Gegenmaßnahmen weiter befeuern“, so Kucsera abschließend.

Leserkommentare ……………………………….

Österreich erließ anderen Ländern 3,4 Milliarden Euro, das sagt alles über die Politik

Diese Regierung ist nicht mehr normal

Der Plan der Regierung: länger für viel weniger Geld arbeiten und dann gleich in die Kiste.

Man darf jetzt bis 70 Jahre bald arbeiten…
Unsere Regierung verdient mehr als die meisten Wähler!
Unsere Regierung hat 75 Tage Sommerpause, der Wähler hat meist nur 5 oder 6 Wochen!
Unsere Regierung verreist auf Kosten der Steuerzahler, der Wähler kann sich bald keinen Urlaub mehr leisten!
Unsere Regierung beglückt jeden neuen Österreicher, den alten Österreicher der Sie gewählt hat kennt sie nicht!

Nicht maulen.
Über 70% der Österreicher wollten die FPÖ nicht in der Regierung.
Jetzt müssen ALLE dafür büssen!

Mir reicht es schön langsam! Ich soll bis 65 arbeiten (hab dann 48 Jahre eingezahlt) damit ich andere Arbeitsfaule, work-life-balancer, Migranten, Großfamilien aus dem Ausland, Asylanten, unfähige Politiker und diverses Gesindel erhalten kann. Ich spiel da NICHT mehr mit! XXX FPÖ

Länger arbeiten, so ein Blödsinn. Ich sicher nicht !

es soll Jung und Alt (Älter) gegeneinander ausgespielt werden!

Bei mir ist mit 55 Schluss!

Wird das Pensionsalter erhöht, sind in der Folge mehr ältere Menschen länger beim AMS gemeldet, weil die Unternehmer diese kündigen und durch billigere junge Leute oder durch Maschinen ersetzen.

Wenn man 6 Mio. Menschen benötigt, welche ins System einzahlen, aber nur 3 Mio. Arbeitsplätze hat, kann die Rechnung nicht aufgehen.

Im Amtl kannst locker noch bis 70 hackl,
Büroschlaf ist der gesündeste !!!


Zuerst müssen mal so viele Arbeitsplätze geschaffen werden. Ich denke mal, das wird sich in 20 Jahren nicht ausgehen, so viele Arbeitsplätze zu schaffen. Wir haben jetzt schon fast 450.000 Arbeitsplätze zu wenig, und das werden sicher noch mehr, wenn wir alle bis 67 oder 70 arbeiten sollten.

Quelle https://www.heute.at/s/fuer-weniger-gehalt-so-sollen-wir-alle-laenger-arbeiten-120119314

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